An einem sonnigen Morgen im August um kurz vor 6 Uhr machte ich mich auf den Weg nach Brandenburg an der Havel, um einen Hospitationstag beim Rettungsdienst zu verbringen.
Ich durfte einen ganzen Tag auf dem Rettungswagen (RTW) mitfahren und den Notfallsanitäter:innen bei ihrer Arbeit über die Schulter blicken. Während der ersten Einsätze konnte ich sogar als Notfallseelsorgerin unterstützen und betreute die Angehörigen der betroffenen Personen. Zwischen den Einsätzen blieb ausreichend Zeit, um mehr über Aufgaben, Ausbildung und Arbeitsabläufe von Notall- und Rettungssanitäter:innen zu erfahren. Besonders beeindruckt haben mich dabei die Erfahrungsberichte von Einsätzen beim Love-Parade-Unglück 2010 oder in Erdbebengebieten.
Da sich die Rettungsstelle der Stadt Brandenburg im Gebäude der Berufsfeuerwehr befindet, konnte ich auch bei den Kolleg:innen der Leitstelle reinschnuppern. Ich war beeindruckt, wie viel Wissen die Mitarbeitenden dort mitbringen und wie viele Entscheidungen oft innerhalb von wenigen Minuten zu treffen sind.
Bereits während der Notrufannahme wird eine Ersteinschätzung der Schwere des Vorfalls getroffen. Auf dieser Basis wird dann entschieden welche Einsatzkräfte zum Einsatzort fahren: Rettungsdienst, Notärzt:innen, Hubschrauber, Polizei und/oder Feuerwehr.
Sollte beim Anruf eine leblose Peron gemeldet werden, unterstützt die Personen, die den Anruf in der Leitstelle entgegennimmt über das Telefon sogar bei der Durchführung einer Reanimation.
Praktikumstage bei anderen Mitgliedern der sog. Blaulichtfamilie, also Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, gehören übrigens zur Ausbildung von Notfallseelsorger:innen. Bei unseren Einsätzen arbeiten wir eng mit den anderen Berufsgruppen zusammen, so dass es sinnvoll ist, einen Einblick in deren Arbeit zu gewinnen.
Alles in allem war es für mich ein wertvoller Tag mit vielen neuen Erkenntnissen. Ein großes Dankeschön geht an das ganze Team der Rettungsstelle / Feuerwehr Brandenburg a.d.H., die mich super aufgenommen haben.
Foto: Notfallseelsorge Potsdam-Mittelmark
Für den Bericht: Beate Krull